Karl Christian Klasens Leben im Überblick

Selbstbildnis, Kohlezeichnung 1935

Portrait

Karl Christian Klasen:

Karl Christian Klasen wurde 1911 als Sohn eines begüterten Holzhändlers in Güstrow geboren. Er hatte eine unbekümmerte Jugendzeit und konnte seine Talente nicht nur als Maler, sondern auch in Musik und im Schauspiel pflegen. Mit seinem Vater ging er zur Jagd rund um Güstrow. Der Freitod seines Vaters in der Weltwirtschaftskrise 1931 zwang ihn, das Gymnasium zu verlassen und eine Kunsttischlerlehre in Bützow zu beginnen. Damit verlor er auch seinen Förderer, den Zeichenlehrer Friedrich Schult am Dom-Gymnasium. F.Schult war der Vertraute Ernst Barlachs.

Nach 2 Jahren Lehre musste Klasen sich allein und mit seiner Malkunst durchbringen und kam auf die Insel Poel, wo er nach einiger Zeit heimisch wurde und ihm bis heute an vielen Stellen das Andenken bewahrt wird. Er begann langsam Erfolge zu sehen und wurde insbesondere durch seine FISCHERKÖPFE bekannt, die in Berlin im Luftfahrtministerium hingen, dort im Krieg verbrannten. Fotographien sind im Gasthof „Zur Insel“ in Kirchdorf /Insel Poel, Wismarsche Straße, zu sehen. Im Fährhaus neben der Brücke zur Insel richtete sich Klasen ein und dorthin kehrte er immer wieder zurück. 1935 wurde er mit dem Boldt’schen Stipendium zum Studium der Malerei an den Kunstakademien in Düsseldorf und Berlin für jeweils 2 Semester ausgezeichnet und fand bis 1944 vielfach Anerkennung mit seinen Arbeiten und Auszeichnungen durch Ausstellungen in Mecklenburg, wie auch in Danzig, München und schließlich in Krakau.

Schon zu Beginn des 2.Weltkriegs zur Wehrmacht eingezogen fand Klasen immer wieder verständnisvolle Vorgesetzte und konnte darum weiterhin malen. Nicht nur Portraits, sondern vor allem Landschaften seiner Heimat, rund um Güstrow, auf der Insel Poel, wie auch während seiner Aufenthalte im Elsaß, auf der Insel Rügen und schließlich in Polen. Manche Werke sind verloren gegangen, viele waren nach 1945 Fluchtgepäck über die Zonengrenze. Vor allem hat seine Frau Rita Bütow-Klasen unermüdlich für den Nachlaß gesorgt und auch davon leben müssen. Klasens Werk wurden wiederholt in Ausstellungen bekannt gemacht, besonders auch von seinen Freunden und durch Förderer seiner Kunst. So in der Nähe von München, mehrmals in Ratzeburg, sowie Kirchdorf/Poel, Güstrow, Sternberg und Wismar. 1982 übernahm die STIFTUNG MECKLENBURG in Ratzeburg 140 Werke, jetzt als Leihgabe zur ständigen Ausstellung im INSELMUSEUM/Kirchdorf. Einige Ölbilder. Aquarelle, Linolschnitte, Zeichnungen und Skizzen. Wir haben Kenntnis von mehr als 450 Arbeiten, davon am INSELMUSEUM etwa 300 in ständig wechselnden Ausstellungen.

1940 heiratete Klasen die Choreographin und Tänzerin Rita Bütow aus Güstrow. Sie schaffte ihre kleine Tochter und die hinterlassenen Bildwerke nach 1945 über Rostock nach Berlin. 1991 konnte sie noch die bisher größte Ausstellung im Schloß (Landesmuseum )in Güstrow erleben, bevor sie 1994 starb. Ihre Tochter Antje war schon 1970 verstorben. Sie war Graphikerin geworden, der man ein großes Talent nachsagte. Ihren Nachlaß und weitere 140 Arbeiten konnte die Karl Christian Klasen Gesellschaft e.V. 2008 erwerben zur Pflege und Bewahrung wie auch insbesondere für Forschung am Werk und Ausstellung in der Region wie am INSELMUSEUM in Kirchdorf auf der Insel Poel.

Karl Christian Klasen starb am 21. Februar 1945 als Feldwebel der Infanterie nach schwerer Verwundung in Königsberg/Ostpreußen.

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Biographische Daten von Karl Christian Klasen

 

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